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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 242

1902 - Karlsruhe : Lang
— 242 — mit Klugheit und Strenge vor und führte überall Zucht und Ordnung ein. Nach dem Tode des Papstes Damasus bestieg er selbst den Stuhl Petri. Barfuß und im Pilgergewande betrat er die heilige Stadt. Im Jahre 1049 wurde er mit der dreifachen Krone geschmückt und regierte die Kirche unter dem Namen Leo Ix. Unermüdlich war er als Papst tätig, aus seiner Arbeit ruhte der Segeu Gottes. Zweimal kam er aus seinen zahlreichen Reisen in das Elsaß und besuchte eine Anzahl von Klöstern wie Ottmarsheim, Ölenberg, Heilig-Krenz, St. Odilien und Andlau. Auch nach Lothringen, wo er ja seine Jugend verlebt hatte, kam er. Hier herrschte in dieser Zeit der Herzog Gerhard; er begleitete den Papst überall hin und beherbergte ihn zu Busendorf. Leo Ix. war es hauptsächlich zu verdanken, daß die elf äs fischen Herren den Gottesfrieden schlossen, einen Vertrag, der den vielen blutigen Streitigkeiten ein Ende machen sollte. Darnach war es verboten, von Mittwoch Abend bis Montag Morgen Massen zu tragen. Wer den Frieden brach, sollte mit dem Tode bestraft werden. Bon dein Papste Leo stammt auch ein eigentümlicher Brauch her. In Wofsenheim*) bei Colmar hatten die Eltern Leos ein Kloster für Benebittinerinnen gegründet und ihm viele Güter geschenkt. Leo nahm das Kloster in seinen besonderen Schutz, und dafür übernahm die Äbtissin die Verpflichtung, jedes Jahr in der Fastenzeit eine Rose Don Gold, vier Lot schwer, nach Rom zu schicken. Die Rose wurde vom Papst geweiht und fürstlichen Personen, die sich durch besondere Verdienste um die Kirche auszeichneten, zum Geschenke gegeben. Aus der Jugendzeit wie aus dem höchsten ©reisenalter Leos wird manche schöne Sage erzählt. Seinem Vater Hugo war von einer alten Frau geweissagt worden, er werde einst seinem Sohne den Staub von den Füßen küssen. Der Vater deutete die Worte dahin, daß sein Sohn ihn später der Herrschaft berauben werde. Er übergab deshalb das Kind einem Jäger, der es töten sollte. Dieser schonte das Knäblein und brachte dem Grafen das durchschossene Herz eines Rehbocks. Den Grafen Hugo reute aber bald seine Tat, und nach vielen Jahren der Trübnis und der Leiden ging er nach Rom, um dem hl. Vater seine Sünde zu bekennen. Zerknirscht wars er sich vor dem Papste nieder, flehte um Verzeihung und küßte seine Füße. Da erkannte Leo seinen Vater, hob ihn gerührt ans und gab sich zu erkennen.**) In den letzten Jahren seines Lebens kämpfte er mit den *) Von dem ehemaligen Dorfe ist nichts inehr vorhanden^ an seiner Stelle steht noch das „Wnffemer Kreuz" zwischen Heiligkreuz u. Sundhosen. **) Vergl. im Anhang das Gedicht: Gras Hugo von Egisheim.

2. Elsässische Geschichtsbilder - S. 18

1884 - Straßburg : Bull
— 18 — Fenster aus die hellen Haufen sah, glaubte er sich schon verraten. Da trat Ratbod zu ihm hin und sprach: „Sage, lieber Bruder, hätte mich wohl die stärkste Feste gegen diese Menge schützen können ? Nimmermehr, deshalb habe ich mir nur eine kleine Burg gebaut und mir mit dem übrigen Gelde viele edle und tapfere Bundesgenossen gewonnen. Sie bilden einen sicherern Schutz mit ihrer Freundschaft, als dicke Mauern." Werner mußte dem Bruder recht geben. Mit lautem Jubel wurde er von den Gästen begrüßt und verweilte mehrere Tage, bis das fröhliche Einweihungsfest zu Ende war. — Werner und Ratbod waren ein kühnes, streitbares Paar. Das bischöfliche Kleid hinderte Werner nicht, das Schlachtroß zu besteigen und mit seinem Bruder zusammen unter dem Banner des Kaisers zu streiten. Bis an den Genfersee trug er seine siegreiche Fahne. Aber auch in den innern Angelegenheiten des Elsasses war er thätig. Er sprach Recht, schlichtete ausgebrochene Streitigkeiten und sorgte für gute Verwaltung der Güter des Bistums. Er war es auch, welcher i. I. 1015 den Grund zum heutigen Straßburger Münster legte; daher erhielt er den Beinamen „der Erbauer". Er wurde vom Kaiser mit einer Gesandtschaft nach Eonstantinopel betraut; doch als er zurückkehrte, fiel er in Ungnade und starb 1029. Papst Leo Ix. (1002—1054.) Heinrich Ii., der Heilige, war der letzte der sächsischen Kaiser; ihm folgte Konrad Ii. von Franken. Er hatte oft gegen aufständische Fürsten zu kämpfen, ebenso sein Nachfolger Heinrich Iii. Währen d dieser regierte, bestieg ein Elsässer unter dem Namen Leo Ix. den päpstlichen Thron. Bruno, Graf von Egisheim und Dagsbu rg, wurde i. I. 1002 geboren. Seiuer Mutter war durch ein Traumgesicht oder> wie eine andere Überlieferung berichtet, durch eine fromme Frau seiue künftige Bedeutung vorherverkündet worden. Dem Vater aber, dem Grasen Hugo, hatte eine alte Frau geweiffagt, daß er einst seinem Sohne den Stanb von den Füßen küssen werde. Um dies unmöglich zu machen, übergab er das neugeborene Kind einem Jäger, damit er es töte. Dieser schonte jedoch das Knäbleiu und täuschte deu Grafen dadurch, daß er ihm das durchschossene Herz eines Rehbocks brachte. Bruno wnchs

3. Geschichte des Mittelalters - S. 141

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 23. Die Frauen im zweiten Zeitraum. 141 Wir begegnen ihr aber 1072 noch einmal in Deutschland, wo sie sich mit dem Herzog Rudolf von Schwaben über die Herstellung der Ruhe und Ordnung beriet. 1073 begab sie sich nach Italien ins Kloster Monte Cassino, wo sie vier Jahre nachher starb. 7. Bertha, die Gemahlin Heinrichs Iv. (§. 20, 3), war eine Tochter des Markgrafen Otto von Susa. Sie wurde schon frühzeitig verlobt, ohne ihren künftigen Gemahl gekannt zu haben. Da Heinrich sich am Hofe Adalberts von Bremen an ein leichtsinniges Leben gewöhnt hatte, so mißfiel ihm das züchtige, sittsame und bescheidene Wesen seiner Gemahlin. Kaum war daher die Vermählung vollzogen, so suchte er Vorwände zur Scheidung; allein die Geistlichkeit widersetzte sich seiner Forderung, und Heinrich mußte nachgeben. Verachtet und verhöhnt folgte das treue Weib dem angetrauten Gemahle, wohin er zog, und als er nachher im Banne von allen Freunden verlassen wurde, harrte Bertha treu bei ihm aus, begleitete ihn im Winter 1076—77 unter großen Gefahren über die Alpen und vergalt Böses mit Gutem. Auch in Kanossa teilte die edle Frau den Kummer ihres Gatten und war ihm jetzt der einzige Trost. Bertha starb schon 1087. Die Geschichte hat wenige Beispiele von so treuer, aufopfernder Liebe, von so gläubigem Gottvertrauen und so bewunderungswürdiger Sittenreinheit; Bertha bestand den größten Kampf des Herzens siegreich und liebte den, welcher sie gehaßt und zu verstoßen gesucht hatte. Sie hinterließ zwei Söhne, Konrad und Heinrich V. Nach Berthas Tod hatte Heinrich Iv. eine russische Fürstin Adelheid geheiratet; allein da sie sich mit ihrem Gemahle entzweite, begab sie sich in ein Kloster und trat 1095 auf der Kirchenverfammlung von Piaeenza als Klägerin gegen den Kaiser aus. Sie war eine Freundin der Gräfin Mathilde von Toskana und durch diese dem Papste Urban Ii. empfohlen worden. Adelheid starb im Kloster. 8. Eine der angesehensten und einflußreichsten Frauen jener Zeit war die Gräfin Mathilde von Toskana (ß. 20, 5), welche es sich zur Lebensaufgabe gemacht zu haben schien, das Ansehen Gregors Vii. und der Hierarchie mit ihren Schätzen zu heben und zu stützen. Mathilde war 1046 geboren und eine sein gebildete, schöne und kühne Frau, reich an Tugenden, Kenntnissen und irdischen Gütern. Sie war die einzige Tochter des reichen Markgrafen Bonifacius von Toskana und der Beatrix, Tochter Friedrichs von Lothringen, sie gebot über Parma, Piaeenza, Modena, Mantua, Verona, Reggio, die meisten Städte Toskanas und hatte reiche Erbgüter in Lothringen. Ihr Gemahl

4. Geschichte des Mittelalters - S. 142

1888 - Wiesbaden : Kunze
142 Zweite Periode des Mittelalters. Gozelo der Bucklige, ein Sohn des Herzogs von Lothringen, lebte getrennt von ihr in Deutschland auf Heinrichs Iv. Seite, sie in Italien auf Seiten des Papstes, welcher sie ganz beherrschte. Im 30. Jahre wurde sie 2i>itroe, und seitdem trat sie als entschiedene Anhängerin des Papstes auf. Sie war die unzertrennliche Gesellschafterin Gregors, stand ihm in allen Unternehmungen und Gefahren bei und gab durch diese aufopferungsfähige Freundschaft Anlaß zu ungünstigen Bemerkungen über ihr sittliches Leben. Alle ihre Güter und Besitzungen schenkte sie der Kirche. Mathilde war eine Base des Kaisers Heinrich Iv. Als derselbe sie 1077 auf ihrem Schlosse Kanossa besuchte, gerade zu der Zeit, als Gregor Vii. auch eben eingetroffen war, fetzte wahrscheinlich Mathilde es durch, daß der Papst den büßenden Kaiser endlich vor sich treten ließ, um die Lösung von dem Bannflüche zu erflehen. Wie aber Heinrich nachher gegen seinen Gegenkaiser und den Papst die Waffen erhob, wurde Mathilde die entschiedenste Gegnerin des Kaisers. Um ihre Partei zu verstärken, heiratete sie (1089) in ihrem 43. Jahre den achtzehnjährigen Herzog Welf von Bayern, welcher sich wohl in der Hoffnung auf die unermeßliche Erbschaft der alternden Markgräfin genähert hatte; allein schon 12 Jahre zuvor hatte sie ihren Freund Gregor Vii. und den römischen Stuhl zu ihrem Universalerben eingesetzt. Diese Anordnung war ein tiefes Geheimnis geblieben, und der junge Welf wußte so wenig wie sein Vater von dieser Verabredung. Er verlangte als Gemahl Mathildens, so lange sie lebte, Herr ihrer Güter zu sein; aber auch das gestattete sie nicht. Nun bat er den Kaiser, sie zu zwingen; doch Mathilde war zu mächtig, und es blieb dem jungen Welf nichts übrig, als sich von ihr zu trennen und von da an ebenso für den Kaiser thätig zu sein, als er bisher gegen ihn gewirkt hatte. Mathilde half auch Heinrich V. gegen feinen Vater aufwiegeln. Sie erreichte ein hohes Alter und starb 1114 in dem von ihr gestifteten und erbauten Benediktinerkloster Polirone. Ihr Tod gab zu neuen Streitigkeiten zwischen dem Papste und dem Kaiser Anlaß; sie betrafen jene Schenkung und wurden endlich dahin entschieden, daß der Kaiser einen Teil der sogenannten Mathildischen Güter an den Papst abtrat.

5. Von der Bildung des Fränkischen Reiches bis zum Westfälischen Frieden - S. 52

1905 - Leipzig : Hirt
52 Das Deutsche Reich des Mittelalters. wurde, und das seinen Charakter widerspiegelt, werden die Gottes-urteile als aberglubisch verboten und dafr der Beweis durch Zeugen oder Urkunden verlangt. Den rzten und Apothekern schrieb er ein grndlicheres Studium vor; desgleichen gab er fr Handel, Gewerbe, Ackerbau vortreffliche Gesetze. Er schuf eine Flotte von 10 groen und 75 kleinen Fahrzeugen, knpfte freundschaftliche Beziehungen mit den meisten Fürsten des Morgenlandes an und sandte seine Handelsagenten bis Indien. Friedrichs husliches Leben. Das husliche Leben Friedrichs Ii. war ebenso bewegt wie sein politisches. Nachdem er zwei Gattinnen kurz nach-einander durch den Tod verloren hatte, vermhlte er sich zum dritten Male mit Jsabella, der Schwester des Knigs von England. Eine glnzende Gesandtschaft holte die kaiserliche Braut, die im Glnze jngend-licher Schnheit und weiblicher Anmut erstrahlte, in London ab und fhrte sie wie im Triumphzuge nach Cln. An 10000 Brger, teils zu Fu, teils auf edlen Rossen, zogen ihr aus der festlich geschmckten Stadt entgegen. Prchtige Schiffe sah man auf trocknen: Boden dahersegeln. Die Tiere, die sie zogen, waren unter den ringsum angebrachten seidnen Decken verborgen. Noch jahrzehntelang erzhlte man von dem wunder-baren Einzge der Kaiserin, und in demnach ihr benannten Jsabellen-saale des Grzenich zu Cln ist er durch ein Wandgemlde ver-ewigt. Friedrichs sturmbewegtes Leben konnte der Gattin kein stilles husliches Glck bieten. Nach sechsjhriger Ehe sank auch sie ins Grab; kaum hatte sie das 27. Lebensjahr vollendet. Tod. Im Jahre 1250 starb Kaiser Friedrich H nach einer Regierung von 38 Jahren. Im Dome zu Palermo hat auch er seine Grabsttte gefunden. Aonrab Iv. und Wilhelm von Holland. Ein Teil der Fürsten hatte schon bei Lebzeiten Friedrichs Ii. den Grafen Wilhelm von Holland als Gegenknig aufgestellt, obschon Konrad Iv., des Kaisers Sohn, bereits zum Nachfolger gewhlt war. Dieser starb nach vier Jahren, und sein Tod machte den innern Wirren ein Ende. Zwei Jahre spter, im Jahre 1256, wurde Wilhelm von Holland von den Friesen erschlagen. Bei der Grundsteinlegung des Clner Domes 1248 (Fig. 94) war er zugegen. Konrads Iv. unmndiger Sohn gleichen Namens, von den Italienern Konradin, der junge Konrad genannt, versuchte vergebens, das nor-mannische Knigreich in Unteritalien und Sizilien wiederzuerobern, das der Papst dem franzsischen Prinzen Karl von Anjou bertragen hatte. Er geriet in die Gefangenschaft seines Gegners und wurde 1268 auf dem Markte zu Neapel hingerichtet.

6. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 79

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
79 der Familienverbindung eine Anerkennung seiner Wrde als Kaiser von seiten des Hofes zu Byzanz herbeizufhren. Nachdem Otto das Jawort der kaiserlichen Prinzessin und ihres Vaters fr seinen Sohn Otto erhalten hatte, sandte er eine erlauchte Gesandtschaft noch Constantinopel, um die Braut wrdig heimzuholen. Unter den vielen kostbaren Geschenken, die Theophano mit nach Deutsch-laud brachte, befand sich auch der Leichnam des hl. Pantaleon, der nach Cln berfhrt wurde. Vom Papst selber wurde in St. Peter zu Ron: die Ehe des hohen Brautpaares eingesegnet und hierauf mit der grten Pracht und unter allgemeinem Jubel die Hochzeit gefeiert; fast alle Fürsten Deutschlands waren zu dem seltenen Feste der die Alpen gekommen. 2. Die Gemahlin. Theophano war nicht blo schn und von ein-nehmenden Sitten, sondern auch von groem Verstnde und der Rede im seltenen Mae mchtig. Sie besa vollstndig das Herz ihres Gemahls, und neben der Mutter gewann sie allmhlich eine groe Macht auf das Gemt des jungen Kaisers. Die junge Frau von einem krftigen, fast mnnlichen Geiste feffelte ihren Gemahl je lnger, desto mehr, doch bei dem deutschen Volke hat sie sich niemals eine rechte Gunst erworben. Man bewunderte mehr die Frstin, die vom fernen Byzanz neuen Glauz und uugekauute Geusse dem Uande zugefhrt hatte, als da mau fr sie Zuneigung empfand. Die schlimmen Sitten des Hoses zu Coustau-tiuopel, wo ppiges Leben und beispiellose Pracht herrschten, legte man auch ihr bei, wenn auch mit vollem Unrecht. 3. Die Zeit ihrer vormundschaftlichen Regierung. Nach dem Tode ihres Gemahls bernahm sie sr ihren minderjhrigen Sohn die vormundschaftliche Regierung, die sich fr sie als Griechin von Geburt um so schwieriger gestaltete, je grer die Kluft war, die die Entwicklung der lateinischen Christenheit von dem religisen und politischen Leben der Griechen seit Jahrhunderten trennte; dazu entbehrte Theophano vllig die Anhnglichkeit des Volkes, und berdies wurden in ungerechtfertigter Weise die schlimmsten Gerchte der sie ausgestreut. Aber Theophano nahm mit Mut und Vertrauen auf Gott die schwere Brde auf ihre Schultern. Fest war sie entschlossen, alle Rechte, die die Otto neu gebt, fr sich und ihren Sohn in Anfprnch zu nehmen. Mit mnnlicher Entschlossenheit ergriff sie die Zgel der Regierung, die sie sieben Jahre lang in rhmlicher Weise gefhrt hat. Sie ordnete die Verhltnisse in den wendischen Marken, nahm die Rechte Deutschlands bei der Erhebung der Capetinger wahr, und in Italien, besonders in Rom, sorgte sie dafr, da der kaiserliche Name nicht ver-

7. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum Westfälischen Frieden - S. 92

1905 - Münster in Westf. : Schöningh
- 92 sich ihr immer mehr zu, und seine frhere khle Zurckhaltung der-waudelte sich in aufrichtige Liebe. In den Tagen der Leiden und Trbsal hat die Knigin ihrem Gemahl in aufopfernder Treue und hingebender Liebe zur Seite gestanden. Sie war feine Gefhrtin anf seinem schweren und gefahrvollen Gange nach Italien, sie teilte mit ihm trotz ihres zarten Krpers alle Mh-feligkeiten dieser beschwerlichen Reise und war seine Trsterin in trben Stunden. Der Tod der edleu Gemahlin war fr Heinrich ein unersetzlicher Verlust; was er in jungen Jahren gegen sie gefehlt, hat sie ihn nie entgelten lassen, sondern alle Hrte seines Charakters und alle Leiden tv.it der Geduld der Liebe ertragen. In der Kaisergruft zu Speier fand die hohe Dulderin ihre Ruhesttte. Heinrich V. (110(5 1125.) Obgleich auch er anfangs das Juvestiturrecht nicht aufgeben wollte, kam es doch nach langen Verhandlungen im Jahre 1122 zu dem Wormser Konkordat. Der Kaiser verzichtete auf die Be-lehnung mit Ring und Stab, wahrte sich jedoch das Recht, den Gewhlten durch die Verleihung des Zepters vor her kirch-lichen Investitur mit den Regalien Einknfte aus Zllen, Bergwerken 2c.) zu belehnen. Die Bischofswahl wurde der Domgeistlichkeit, die des Abtes den Mnchen des Klosters berlassen. Der Kaiser lie sich durch einen Bevollmchtigten vertreten. Durch das Wormser Kon-kordat wurde das Papsttum vom Kaisertum als ebenbrtige Macht anerkannt. 41 y Knltnrznstnde unter den schsischen und frnkischen Kaisern. 1. Husliches Leven. Das husliche Leben flo im groen und ganzen in der frheren einfachen und stillen Weise dahin. Die Bekstigung war dieselbe geblieben; mit der Hebung des Wohlstandes wurde bei dem Volke auch die Kleiduug eilte bessere und reichere, und besonders in den Stdten und bei dem Adel hegte man eine groe Vorliebe fr kostbare Pelze und feine Tuche. Die Wohuuug wurde bequemer und gerumiger eingerichtet und auf eine gnte Ausstattung viel Sorgfalt verwandt. ( u {<".:1 . i , , /, Zvu; \ \,1'1 ' 1 , V A) .( v - ' r 1 ' V' ' - u v-' vv . x -Wj.. t 1 - , . W , >1 t w. ^ '>/?, fj'j. <<'-< , t8jb*<.i (j. /. ^ -/;> /yin frt/ 'vtyl . Ui ou>. ' . ! . .4- j, ,< , J '

8. Geschichte des Mittelalters - S. 90

1888 - Wiesbaden : Kunze
90 Erste Periode des Mittelalters. 6. Unter den Frauen des griechischen Reiches ist zunächst die schon (§. 9) angeführte Gemahlin des Kaisers Justinian, Theodora, zu nennen. Theobora wirb von ihren Zeitgenossen wohl als klug, aber auch als störrisch, zornig, rachgierig, unversöhnlich und mißtrauisch bezeichnet. Als Amalasuntas Tochter M at ha-suinta nach Konstantinopel kam, fürchtete Theobora, die schone und geistreiche Gotin könne des Kaisers Liebe gewinnen, und ließ die vermeintliche Nebenbuhlerin töten. Viele verbächtige Leute würden aus ihr Geheiß hingerichtet ober eingekerkert. Einen Senator, welcher ihre Freunbin Antonia beleibigt hatte, ließ sie mit einem Strick um den Hals an eine Pserbekrippe binben, wo er 4 Wochen stehen mußte und wahnsinnig würde. Theobora führte das orientalische Zermoniell ein. Jebermann, welcher ihr nahte, mußte sich nieberwerfen und ihr den Fuß küssen. Die Obrigkeiten und Beamten leisteten ihr den Eib der Treue, und in der von Justinian veranstalteten römischen Gesetzsammlung nennt sie der Kaiser die allergottesfürchtigste, ihm von Gott gegebene Gemahlin, beren Rates er sich bei der Anorbnung dieser Gesetze bebient habe. Sie war 22 Jahre Kaiserin und hatte bei Lebzeiten den Ruhm einer gelehrten und frommen Fürstin. 7. Irene (§. 9) war in Athen geboren und muß eine gute Erziehung genossen haben. Sie würde 760 mit Konstantins V. Sohn Leo Iv. (775—780) vermählt. Bei ihrer Vermählung würde sie eiblich angehalten, dem Gebote der Kirchenversammlung und des Kaisers nachzukommen und benbilb er bienst zu verwerfen. Sie schwur. Nach Konstantins Tod bestieg Leo den Thron. Da er streng bei dem Silber-verbote blieb, so fehlte es ihm nicht an Gegnern, und mit biefen war Irene heimlich einverstanben, obwohl sie ganz zurückgezogen im Palaste lebte und sich den Schein gab, als ob sie an dem gottlosen Wanbel ihres Gatten keinen Anteil habe. Das Volk verehrte sie Darum wie eine Heilige. Als Leo die Kaiserin einst beim Bilberbienste überraschte, kerkerte er ihre Freunbe ein und wollte sie selbst verstoßen. Allein wenige Tage nachher war der Kaiser eine Leiche, und Irenens zehnjähriger Sohn Konstantin sollte unter der Vormunbschast seiner Mutter regieren. Sofort würde der Bilberbienst wieber eingeführt. Die Erziehung des jungen Kaisers würde vernachlässigt, weil Irene allein herrschen wollte. Alle Verschwörungen würden unterbrückt, und Konstantin trat seiner Mutter selbst die Regierung ab. Das wollte aber Konstantins Gemahlin Th eobata, welche ebenso herrschsüchtig war wie Irene, nicht länger ertragen, und sie suchte die Schwiegermutter zu stürzen. Allein die unnatürliche Mutter ließ ihren Sohn

9. Geschichte des Mittelalters - S. 127

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 21, 1. Alfred der Große. 127 brachen in Deutschland neue Empörungen gegen den Kaiser aus, unter welchen das Reich immer mehr zu zerrütten drohte. Da gab Heinrich nach. Er einigte sich mit den deutschen Fürsten und endigte den fünfzigjährigen Jnvestiturstreit, indem er mit Paschalis' Nachfolger, dem Papste Calixtus Ii. 1122 das Wormser Konkordat schloß. In demselben war festgesetzt, daß die Bischöfe und Äbte in Gegenwart des Kaisers oder seines Stellvertreters von der Geistlichkeit gewählt und vom Papste mit Ring und Stab belehnt werden sollten, während die Belehnung mit weltlichen Besitzungen durch den Kaiser mit dem Zepter geschehen sollte. Damit war der Bau der Hierarchie vollendet. Heinrich starb ohne Nachkommen. Viele ersahen hierin die Strafe des Himmels, für das Herzeleid, welches er feinern unglücklichen Vater bereitet hatte. Er war der letzte Sproß des fränkischen Kaiserhauses. §. 21. Die leirsie cker " ^ " unit lomannen. 1. Alfred der Große von England 871—901. Dem Könige Egbert (§. 5, 1), welcher die sieben angelsächsischen Königreiche in England 827 vereinigt hatte, folgte sein Sohn Äthelwels. Dieser hatte fünf Söhne, von denen der jüngste, Alfred, der Liebling der Eltern, des Vaters Thron erbte. Schon im 5. Jahre hatte der Vater ihn mit sich nach Rom genommen und vom Papste krönen lassen. Alfred war durch seine Mutter Osburga mit den alten Heldenliedern der Angelfachfen bekannt und für Heldenthaten begeistert worden. Klugheit, ein kräftiger Arm und Übung in den Waffen zeichneten den heranreifenden Jüngling vorteilhaft aus und kamen ihm im Kriege gegen die Dänen trefflich zu statten. So nannte man nämlich in England die schlimmen Gäste, welche im Frankenreich Normannen und in Rußland Waräger oder Wäringer hießen und als kühne Seeräuber und harte Landplage lange gefürchtet waren. Das kräftige Naturvolk, an Jagd und Krieg, Hunger und Durst, Gefahr und Not gewöhnt, falsch und verschlagen, ehr- und herrschsüchtig, grausam und blutdürstig, fuhr auf kleinen Booten unftät umher, drang auf den Strömen landeinwärts vor und brandschatzte Land und Leute. Auch England war von ihnen heimgesucht worden, und vier Brüder Alfreds waren bereits im Kampfe gegen die Dänen gefallen, als er, 22 Jahre alt, 871 den väterlichen Thron bestieg. D07a

10. Geschichte des Mittelalters - S. 214

1888 - Wiesbaden : Kunze
214 Dritte Periode des Mittclalters. geschieden worden. Darnach heiratete er die burgundische Prinzessin Beatrix (§. 27, 2), eine ebenso schöne wie geistreiche und fromme an. Sie war, rote die Chroniken erzählen, von anmutiger, feiner Gestalt, hatte goldfarbenes Haar, ein wohlgeformtes Gesicht und einen kleinen Mund mit perlengleichen Zähnen. Sie wußte ihrem Gatten Mut und Trost einzusprechen und war demselben in inniger Liebe zugethan. Wie sie sich gegen die Mailänder verhielt, die sie gekränkt hatten, wurde oben erzählt. Beatrix wurde Mutter von acht Söhnen, von welchen Heinrich Vi. und Philipp von Schwaben die kaiserliche Krone erlangten, und von zwei Töchtern, Beatrix und Sophia, wovon jene als Äbtissin von Quedlinburg, diese als Gemahlin des Markgrasen Bonifazius von Montferrat bekannt ist. 12. Konstantia. Heinrich Vi. vermählte sich 1186 zu Mailand mit Konstantia, welche bereits 30 Jahre alt roar. Ihr Vater hatte einmal geträumt, sie roerde Mutter eines Kindes werden, welches ganz Sizilien verderben werde, und hatte die Tochter darum in das Klarakloster von Palermo gethan. Allein nachher vom Papste ihres Klostergelübdes entbunden, vermählte sie sich mit dem Kaiser. Sie begleitete ihn auf seinen Feldzügen, nahm Anteil an den Negierungsgeschäften und wurde Mutter des großen Hohenstaufen Friedrich Ii. 3?och vor ihrem Tode ernannte sie mit großer Klugheit den Papst ^nnocenz Iii, zum Bormunde ihres Sohnes. Philipp von Schwaben war mit der griechischen Prinzessin Irene vermählt und hatte zwei Töchter, von denen die jüngste den Gegenkaiser ihres Vaters, Otto Iv., heiratete. 13. Zrmgard und Agnes. Unter Kaiser Heinrich Vi. versuchte eine mutige Frau, den Streit der Welsen und Ghibellinen durch eine Heirat beizulegen; es war Irmgard von Henneberg, welche an Heinrichs Oheim, Konrad von Hohenstaufen, vermählt war. Ihre Tochter Agnes war noch von Friedrich Barbarossa dem Sohne Heinrichs des Löwen, der gewöhnlich Heinrich der Schöne oder der Lange genannt wird, als Gemahlin versprochen worden. Aber durch die Feindschaft zwischen dem Kaiser und dem Löwen roar diese Verbindung nicht zustande gekommen. Als nun der französische König Philipp August sich um Agnes' Hand bewarb, erklärte diese ihrer Staupitz von Reichenstein, als Friedrich der Streitbare 1415 das Schloß Kriebstein belagerte; von der Frau von Rosenegg, als die Eidgenossen das Schloß Blumeneck im Schtvabenkrieg 1499 einnahmen; von Ursula Homberg, welche den Hermann von Rhynegg aus der belagerten Burg Anenstein 1388 davon trug.
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